Origin Trip nach El Salvador - Finca El Salvador
El Salvador ist das kleinste, aber zugleich am dichtest besiedelte Land in Zentralamerika. Zahlreiche Autos wälzen sich durch breite, mit US Fastfood Ketten gesäumten Boulevards. Im Vergleich zu seinen Nachbarländern Guatemala, Honduras und Nicaragua ist El Salvador etwas wohlhabender. Aufgrund zahlreicher Überfalle durch schwer bewaffnete Gangs besitzt es dennoch eine viel höhere Kriminalitätsrate. Der Gegensatz zwischen liberalem Lifestyle und waffengeballtem Selbstschutz vor Übergriffen ist unübersehbar.
Übliches Straßenbild in El Salvador
Landschaftlich ist El Salvador mit Vulkanen übersät, selbst die Hauptstadt San Salvador ist davon umringt. Die vulkanische Erde bringt jedoch eine ausgezeichnete Bodenbeschaffenheit für den Kaffeeanbau mit sich. Darum werden hier hauptsächlich aromatische Arabica Varietäten, manchmal ein Catimor Hybrid aber nahezu kein Robusta kultiviert. Die meisten Kaffeeplantagen liegen zwischen 1000 – 1800m, wo hervorragende Mikroklimata für den Kaffeeanbau vorherrschen.
Aussicht vom Volcan San Salvador auf die Hauptstadt
Rodolfo Ruffatti Battle ist Visionär, Freund und leidenschaftlicher Kaffeefarmer. Auf seiner Finca El Salvador nahe des Santa Ana Vulkans kultiviert er zahlreiche Arabica Varietäten von Bourbon, Typica, Caturra bis hin zu Pacamaras und Geisha. Die Anfahrt zu seiner familiengeführten Finca El Salvador gestaltet sich trotz 4x4 Geländewagen äußerst holprig und staubig.
Am Fuße des Hanges erreichen wir die Farm und das Nursery wo junge Kaffeepflanzen aufgezogen werden. Dort kultiviert Rodolfo nicht nur bereits heimisch erprobte Varietäten, sondern versucht auch Setzlinge aus fremden Ländern wie Kenia oder Kolumbien zu etablieren. Nach rund zwei Jahren sind die Pflanzen robust genug, um ein schattiges Plätzchen unter den älteren Pflanzen einzunehmen.
Kolumbianische Setzlinge bei der Aufzucht auf der Finca El Salvador
Dann gehen wir zu Fuß weiter und schlendern den steilen aber schattigen Hang hinauf. Den Anstieg versüßen wir uns mit dem Ablutschen von frisch aus der Kirsche ausgedrückten Bohnen. Da die Süße sehr variiert kann man hierbei schon einen geschmacklichen Unterschied zwischen den Varietäten und Farmen erkennen. Bevor wir die Bohnen ausspucken beißen wir diese noch auf, damit sie als Behausung für Insekten dienen.
Süße Stärkung beim Aufstieg
Auffallend bei den Kaffeepflanzen ist die spezielle Art der Wuchsrichtung der Äste. Durch manuelles Abbinden und Umbiegen junger Äste, können am Kaffeestrauch viel mehr Triebe senkrecht wachsen. Dadurch steigt der Ertrag pro Pflanze auf natürliche Art und Weise deutlich an. Diese kontrollierte Anbaumethode ("Agobio") ist in Zentralamerika weit verbreitet.
Ertragreicher Kaffeestrauch der Finca El Salvador
Oben angekommen genießen wir nochmal das eindrucksvolle Panorama über die Santa Ana Region mit ihren zahlreichen Vulkanen und der Grenzregion zu Guatemala.
Aussicht von den steilen Hängen der Finca El Salvador
Die Aufbereitung nach der Ernte, also das Processing, erfolgt auf einer bereits ausrangierten Dry Mill, die Rodolfo für sich und andere Kaffeefarmer wiederbelebt hat. Dadurch konnte eine wichtige Anlage zur Aufbereitung erhalten und zahlreiche Arbeitsplätze in der Region gesichert werden.
Buena Vista Dry Mill
Die Aufbereitung erfolgt landestypisch vorrangig als Honey. Dabei wird zwar das Fruchtfleisch von den Bohnen entfernt (depulping) jedoch werden Teile der Mucilage beim Trocknen auf den Bohnen belassen. Dadurch geht viel Süße auf den Kaffee über und man braucht nahezu kein Wasser. Das Trocknen der Bohnen benötigt zwar länger als bei gewaschenen Kaffees, die lagebedingte lange Trockenzeit in El Salvador ermöglicht jedoch dieses Processing.
Honey processed Kaffeebohnen im Parchment
Die Finca El Salvador glänzt nicht nur mit fantastischer Aussicht und Gastfreundschaft, sondern auch mit spannenden Kaffees. Einer davon ist unser besonders süße Red Bourbon – Honey wegen dem sich die Reise eigentlich schon gelohnt hat. Stay tuned, more to come.
Atemberaubende Aussicht von der Finca El Salvador
Danke für den Blog-Post!
Da bekommt man gleich Lust den Finca El Salvador zu probieren!!